Auf unserem Betrieb leben zurzeit insgesamt 750 Legehennen. Diese sind auf drei etwa gleich große Ställe aufgeteilt. In den drei Ställen leben Herden unterschiedlichen Alters. Durch diese Altersunterschiede wird gewährleistet, dass unser Eierangebot immer vorhanden und möglichst ausgeglichen ist. Kommen die zugekauften Junghennen in einem Alter von 17-18 Wochen zu uns auf den Hof, benötigen sie noch eine Weile um sich in ihrer neuen Umgebung einzugewöhnen. Fangen sie dann nach ein paar Wochen das Legen an, so findet man im Stall erst wenige, dann stetig mehr, sehr kleine, Eier, die erst im Laufe der Zeit größer werden. Die Herde legt dann mit zunehmenden Alter immer größere Eier. Durch die Altersunterschiede unserer Herden ist es also möglich sowohl kleinere als auch größere Eier anzubieten.
Im Gegensatz zu anderen Betrieben befinden sich unsere Hühner nicht in Mobilställen. Durch unseren ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb gibt es auf unserem Gelände noch einige Altgebäude, die nicht mehr genutzt wurden. Diese Gebäude nennen nun unsere Hühner ihr Zuhause. Im Laufe der Zeit wurden so die alte Maschinenhalle und der alte Schweinestall zum neuen Hühnerheim und bekamen wieder eine Funktion. Durch das große Betriebsgelände und ehemalige Weiden war der Auslauf für die Freilandhaltung auch gleich gegeben. Heute befinden sich in den Ställen jeweils eine Kotgrube und ein Scharraum, der den Stall in zwei Etagen teilt. Im vorderen Bereich des Stalls- dem Scharraum- können die Hühner sowohl ihrem Scharbedürnis als auch dem Staubbaden nachgehen. Hier befinden sich auch Picksteine und Luzerneballen, welche den Hühnern als Beschäftigungsmaterial dienen. Der hintere Teil des Stalles liegt erhöht und beinhaltet die Kotgrube. Die Hühner laufen auf Rosten während deren Ausscheidungen durch die Rosten in die Grube fallen und dort gesammelt werden. So wird erreicht, dass die Hühner möglichst wenig mit den eigenen Ausscheidungen in Berührung kommen. Hier befinden sich zudem Stallelemente wie Nippeltränken, eine automatische Futterkette, Sitzstangen für die Nacht und der Eingang zu den Gruppenlegenestern, die die Tiere zur Eiablage nutzen.
Der Auslauf steht unseren Hennen täglich ab 10:00 Uhr, wenn der Großteil der Hühner die Eiablage erledigt hat, zur Verfügung. Sobald die Dämmerung einsetzt begeben die Hühner sich automatisch in den beleuchteten Stall. Ein tägliches Einfangen der Hühner, um sie in den Stall zurück zu bringen, gibt es entgegen der Annahme vieler also nicht.
Die Hennen können den ganzen Tag eigenständig zwischen Stall und Auslauf entscheiden. Auf insgesamt 6600 m2 können sie Scharen, Picken und Sonnenbaden. Unsere 750 Hennen brauchen bei 4m2 vorgeschriebener Auslauffläche pro Henne eine Auslauffläche von 3000 m2. Mit 6600 m2 stehen unseren Hühnern so mehr als das Doppelte zur Verfügung. Auch die Stallflächen sind von der Grundfläche her nicht ausgelastet. Unsere Ställe verzeichnen insgesamt nur einen Besatz von 55%. Auch hier steht unseren Hennen ein größeres Platzangebot zur Verfügung. Dieser zusätzliche Platz wirkt sich positiv aus. Vor allem in Zeiten der Aviären Influenza (Geflügelgrippe) und der daraus resultierenden Aufstallungspflicht gibt es in den Ställen zu dieser Zeit weniger Probleme mit Picken und Kannibalismus, da den Tieren immer noch ausreichend Platz zur Verfügung steht, um sich aus dem Weg zu gehen.
Eine weitere Besonderheit unseres Betriebes sind die angelegten Blühstreifen in den Weiden. 2021 gab es lange Aufstallungspflichten für unseren Hennen. Wir haben die Zeit genutzt, um die Weiden wieder neu anzusäen, damit die Hühner, sobald sie wieder rausdurften, auf eine grüne Weide konnten. Bereits im Jahr zuvor hatten wir einen Blühstreifen an einer unserer Auslaufflächen für die Bienenvölker auf unserem Hof angelegt. Und so kam die Idee die Zeit der Stallplicht zu nutzen, um in den Weiden ebenfalls jeweils 15 m2 große Blühflächen anzulegen, die bis heute Bestand haben. Die Streifen wurden dabei sowohl von den Hühnern als auch den Spaziergängern bewundert. Ging man auf die Streifen zu, so konnte man schon von weitem das Summen zahlreicher Insekten hören. Es wurde also auch von den Insekten gut angenommen.